Am 21.03.2006 verschickte Mitgründer Jack Dorsey seinen ersten Tweet: „just setting up my twttr“. Seit dem hat sich einiges getan: Rund 500 Millionen Tweets werden mittlerweile von 320 Millionen aktiven Nutzern weltweit pro Tag getwittert. Doch wie nutzen die Deutschen den Microblogging-Dienst?
12 Millionen Deutsche besuchen Twitter jeden Monat
Twitter hat in Deutschland pro Monat 12 Millionen Besucher. Hierbei handelt es sich nicht nur um registrierte Nutzer, sondern auch um Besucher, die beispielsweise über Google oder eingebettete Tweets auf Twitter landen. Wie hoch der Anteil der registrierten Nutzer in Deutschland ist, ist leider nicht bekannt. Im App Store liegt Twitter aktuell auf Platz 8 hinter Pinterest und Facebook. Die Besucher sind aber durchaus relevant. Denn Tweets werden immer enger mit der Google-Suche verknüpft und dort häufiger mit Link zu Twitter angezeigt.
Deutscher Twitter-Nutzer ist männlich, gebildet und hat ein höheres Einkommen
In Deutschland wird Twitter eher von Männern (61%) genutzt als von Frauen. Laut dem „Crossmedia Datenpuzzle“ unterscheidet sich der durchschnittliche deutsche Twitter-User von seinem US-Pendant: Er ist rund vier Jahre älter (also zwischen 22 und 28 Jahre alt), besser gebildet und verfügt über ein höheres Einkommen – gemessen am Bevölkerungsschnitt. Somit besteht die deutsche Twitter-Welt eher aus einem elitären, intellektuellen Publikum.
140-Zeichen: Kurz und knackig
Twitter limitiert seine Nachrichten auf 140 Zeichen. Da muss man entweder wortgewandt sein oder kreativ. Sogar Gründer Jack Dorsey umgeht dies manchmal mit Text-Screenshots, wenn die Nachricht das 140-Zeichenlimit sprengt. Aber auch die sogenannten Tweetstorms sind nichts anderes, als eine kreative Idee, das Zeichenlimit zu umgehen. Dabei antworten Nutzer immer auf den vorherigen Tweet, mit dem Rest der Nachricht, um den Zusammenhang zu schaffen.
Gründer Jack Dorsey entkräftete in einer NBC-Fernsehsendung übrigens die Gerüchte um die Abschaffung der 140-Zeichen-Grenze.
Hashtags – Sinnlos oder Trend?
Hashtags sollen den Nutzern dabei helfen, Themen schnell zu finden. Setzt man einen Hashtag wird dieser automatisch verlinkt. Klickt nun jemand darauf, gelangt er zu den anderen Tweets mit dem gleichen Hashtag. Der Begriff setzt sich zusammen aus der Raute (englisch „hash“) und seiner Eigenschaft als Schlagwort (engl. „tag“). Manche Hashtags schrieben dabei Geschichte. Wie beispielsweise #jesuischarlie, nach dem Anschlag auf die Redaktion der Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo am 07. Januar 2015, oder #arabellion – der Hashtag des Arabischen Frühlings. Denn eins ist sicher: Ohne Twitter und Facebook wäre die Revolution anders verlaufen.